Amulett mit Liebeszauber

PGM XIX a (P. 9909)

Scan

Amulett mit Liebeszauber aus Hermupolis, datiert ins 3. oder 4. Jh. n.Chr. Das Blatt war mehrmals gefaltet und enthielt zusätzlich eine braunrote Haarsträhne. Der Zaubertext wird von einer 13-Zeilen langen Folge von Zauberwörtern eröffnet. Danach fängt der Liebeszauberspruch in Form eines Gebets an einen nekydaimon, einen „Totengeist”, an. Aus einigen Passagen des Gebets geht hervor, dass der Magier den Zauber mithilfe einer Mumie durchführen soll, in deren Mund das Papyrusblatt selbst gesteckt werden soll. Der Geist der Mumie wird aufgefordert, die Wünsche des Beters zu erfüllen. Nach dem Gebet folgen Zauberwörter, die in verschiedenen Formen angeordnet sind. Die größte Figur bildet ein gleichseitiges Dreieck und wird als „traubenförmig“, „herzförmig“ oder „Schwindschema“ beschrieben. Darunter wird das Gebet in den letzten Zeilen des Papyrus fortgeführt: Der Totengeist wird aufgefordert, das Herz einer Frau namens Karosa in Liebe zu entflammen und sie dadurch zu zwingen, zu Apalos zu kommen. Der Zauber gehört einer besonderen Kategorie von Liebeszaubern an, den sogenannten agogai, „Anziehungen“. Der Magier versucht dadurch, den Geist und den Willen einer begehrten, aber seiner Liebe abgeneigten, Person zu zwingen, seine Liebeswünsche zu erfüllen.

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